Parasiten bei Katzen

Wie bei fast allen Lebewesen (und auch dem Menschen) gibt es jede Menge unangenehme und nervige Parasiten, die eine Katze befallen können. Hier finden Sie die wichtigsten Parasiten kurz erläutert und zusammengefasst.

Flöhe

Flöhe können Katzen sich überall einfangen, z. B. draußen in der Natur, im Freigehege, auf Katzenausstellungen oder manchmal auch, weil sie mit dem Menschen in die Wohnung gelangen. Der Befall ist nicht nur lästig, sondern auch gesundheitlich durch Übertragung von Krankheiten ein Risiko. Zudem kann aus einem einzelnen Floh ganz schnell ein wahrer Flohzirkus in ihrem Zuhause werden. Dementsprechend gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Tier vor den kleinen Plagegeistern zu schützen. Es gibt Tabletten, Tropfen, Halsbändern und Spritzen. Ich persönlich rate von Halsbändern aufgrund der Verletzungsgefahr generell ab. Zudem ist deren Wirksamkeit umstritten. Welche Möglichkeit sich für ihr Tier am besten eignet, besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt.

Zecken

Zecken sind für Katzen ähnlich wie bei Menschen eine lästige und manchmal auch gefährliche Angelegenheit. Zecken übertragen nämlich auch bei Katzen eine Vielzahl an Krankheiten, einige davon lebensgefährlich.

Bei reinen Wohnungskatzen hat man mit Zecken meist keine Probleme. Bei Katzen mit einem Freigehege oder Freigänger sollte man daher regelmäßig schauen, ob der Liebling einen ungewollten Besucher mitgebracht hat. Dazu muss man seine Katze sorgfältig untersuchen, vor allem Kopf (Ohren, Augen, Nacken und Kinn) und auf der Brust. Diese Stellen sind für die Katze am schlechtesten selbst zu erreichen, an anderen Stellen entfernen die Tiere häufig selbst die Parasiten. Wenn man nun eine Zecke an seiner Katze entdeckt, sollte sie schnellstmöglich entfernt werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man es sich am besten einmal von einem Tierarzt oder jemandem, der das schon häufiger gemacht hat, zeigen lassen.

Gegen Zecken hilft eine regelmäßige Prophylaxe gegen Ektoparasiten beim Tierarzt.

Würmer

Würmer sind bei Katzen weit verbeitet, sowohl bei reinen Wohnungskatzen, als auch bei Freigängern. Deshalb empfiehlt sich eine regelmäßige Vorsorge (Kotprobe und Wurmkur).

Folgende Wurmarten kommen bei Katzen vor:

Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer (befallen den Magen-Darm-Trakt)

Blasenwürmer (befallen die Harnwege / Blase)

Lungenwürmer (befallen die Atemwege / Lunge)

Herzwürmer (befallen das Herz)

Jeder Befall bleibt zunächst unbemerkt ohne Symptome, kann aber über eine Kotprobe nachgewiesen werden. Die Ansteckung erfolgt über Eier oder Larven, die sowohl an Fleisch und Beutetieren haften oder durch Menschen hereingetragen werden.

Symptome eines Wurmbefalls sind:

Juckreiz am Hinterteil

Durchfall, Erbrechen

Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust

Mangelerscheinungen, stumpfes Fell

aufgeblähter Bauch (Extremfall)

Einige Wurmarten können auch auf den Menschen übergehen, es empfiehlt sich daher seine Katzen regelmäßig zu untersuchen und ggf. zu entwurmen.

Giardien

Ähnlich wie einige Wurmarten, nisten sich auch die Parasiten mit dem Namen Giardien im Magen-Darm-Trakt der Katze ein. Giardien sind tierische Einzeller, die sich an die Darmwand anheften und sich vom Inhalt des Darmes ernähren. Diese Parasiten sind sehr hartnäckig und können auch außerhalb der Katze lange Zeit inaktiv überdauernd. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich als Schmierinfektion, über infizierten Kot oder von Menschen hereingetragen an Schuhen und Kleidung.

Symptome bei Giardienbefall:

Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, stark riechende Exkremente, Blut im Kot, Fieber

Um sicher eine Diagnose zu stellen, muss eine Kotrpobe gemacht werden, da auch andere Parasiten ähnliche Symptome verursachen. Bei Giardienbefall ist die Katze medikamentös zu behandeln und die gesamte Umgebung der Katze zu reinigen (Decken, Bezüge usw. nach Möglichkeit kochen, Gegenstände mit einem Dampfreiniger reinigen, täglich die Wasser- und Futternäpfe reinigen, Katzenklo dauerhaft sauber halten und öfter das Katzenstreu wechseln...). Wenn man die Möglichkeit hat, kann man die Räume mit einem Ozongerät behandeln, was sich als äußerst wirksam erwiesen hat. Die Behandlung muss mehrfach und kontrolliert durchgeführt werden. Da viele Medikamente nicht greifen, ist Spatrix das Mittel der Wahl (wichtig: es ist nicht offiziell für Katzen zugelassen).

In besonders hartnäckigen Fällen muss die Behandlung mehrfach erfolgen, bei Versagen der herkömmlichen Mittel (Panacur, Spatrix...) kann auch mit Metrodinazol therapiert werden.

Für die Umgebungsreinigung und zur Reinigung von Flächen und Polstern sollte man Halamid verwenden.

Milben

Milben gehören zur Gattung der Spinnentiere. Bei Katzen gibt es folgende Milbenarten: Raubmilben, Ohrmilben, Herbstgrasmilben, die auf der Haut der Katze leben und Gras/Räudemilben, Haarbalgmilben, die in/unter der Haut der Katze leben.

Bei den unterschiedlichen Milbenarten kommt es auch zu unterschiedlichen Symptomen, bei allen jedoch zu einem extrem ausgeprägten Juckreiz. Sollte sich also ihre Katze auffällig viel kratzen, dann sollten Sie sie auf Milben untersuchen. Einen guten Artikel dazu finden Sie auf tiergesund.de.

Taxoplasmose

Unter Taxoplasmose versteht man eine Infektionskrankheit, bei der die Katze von einem Parasiten (Toxoplasma Gondii) befallen ist. Bei einer Infektion kann die Katze bzw. ihr Immunsystem Antikörper bilden und selbstständig immun werden. Ein kleiner Teil kann jedoch Ausscheider werden, d.h. ein Leben lang Überträger des Parasiten sein. Diese Krankheit kann auch auf den Menschen übergehen und besonders für Schwangere gefährlich sein. Der häufigste Übertragungsweg erfolgt über rohes Fleisch, bei Tieren über infizierten bzw. befallenen Kot. Bei einer gesunden Katze kommt es meist gar nicht zu Symptomen, sie erledigt den Parasitenbefall allein und wird immun. Junge oder geschwächte Katzen kann es zu einer Vielzahl von Symptomen kommen, dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen.

Christian Peters, Scheideweg 112, 26127 Oldenburg